JOHANN WOLFGANG GOETHE (1749 bis 1832), dessen Biografie Friedrich Hebbel auf die epigrammatische Kurzformel brachte: „Am Anfang ist's ein Punkt, der leise zum Kreise sich erweitert, doch am Ende umfaßt dieser die Welt", bemerkte in der Einleitung zu seiner Lebensbe- schreibung Winckelmanns: „Das Andenken merk- würdiger Menschen, so wie die Gegenwart be- deutender Kunstwerke, regt von Zeit zu Zeit den Geist der Betrachtung auf. Beide stehen da als Vermächtnis für jede Generation, in Taten und Nachruhm jene, diese wirklich erhalten als un- aussprechliche Wesen. Jeder Einsichtige weiß recht gut, daß nur das Anschaun ihres besonde- ren Ganzen einen wahren Wert hätte; und doch versucht man immer aufs neue, durch Reflexion und Wort ihnen etwas abzugewinnen. Hierzu werden wir besonders aufgereizt, wenn etwas Neues entdeckt und bekannt wird, das auf solche Gegenstände Bezug hat..." In diesem Sinne will, auf dem neuesten Stand der Goethe-For- schung aufbauend, diese Einführung in ein welt- umspannendes Leben und Werk durch Reflexion hinführen zu ständig erneuter und vertiefter Be- schäftigung mit dem Werk des Dichters.