, Autor der im Henschelverlag bereits früher erschienenen Veröffentlichungen Die Reise nach London und Ein Ende in Dresden , legt mit diesem Buch erneut einen Musikerroman vor. Im Mittelpunkt der Winterreise stehen Gestalt und Werk Franz Schuberts. Dabei verzichtet Kupsch auf die konventionelle Form des biographischen Romans. Seine Geschichte historisch Verbürgtes und Fabuliertes nahtlos verbindend beschränkt sich auf die letzten Lebenswochen des Komponisten, zeichnet mit großer Einfühlung die Gespräche und Begegnungen seiner Freunde nach, in denen sich mehr das geistig-weltanschauliche Anliegen, das Wesensbild des Meisters, als sein an bewegten Ereignissen nicht eben reicher Lebensgang spiegelt. Als mittelbaren Gesprächspartner Schuberts führt der Autor die Gestalt des von Einödy in die Handlung ein, eines mit seiner Klasse zerfallenen Aristokraten, der sich in seinem Protest gegen die ihn umgebende restaurative Gesellschaft durch die tragisch-wehmütigen Kompositionen des Wiener Meisters bestätigt glaubt. Doch er sieht in ihnen nur den Protest, die Absage, nicht die optimistische Botschaft an die Menschheit, die Schubert über den romantischen Stimmungsmaler zum Klassiker erhebt. Einödy muß die bittere Erfahrung machen, daß man wie Thomas Mann sagt vom bloßen Nichtwollen seelisch nicht leben kann.