»Ein Satyrspiel quer durch die Apokalypse des Dritten Reiches. Rosendorfer erzählt sie mit grimmigem Humor und mit literarischer Brillanz.« Otto F. Beer
Viermal fand im nächtlichen Nymphenburger Schlosspark, im Sommer der Jahre 1936 bis 1939, die »Nacht der Amazonen« statt. Mehr als freizügig und mit bizarrem Bombast inszenierten die nationalsozialistischen Machthaber der Stadt diese Großveranstaltungen. Sie erregen bis heute enormes Interesse. Unter Aufbietung auch internationaler Stars war die jährlich variierende Freiluftrevue zugleich Propagandamittel und Aushängeschild der Stadt. Hier gingen Pferdesport, Feierlaune und Tourismus eine schillernde Melange ein. Nie war die Verbindung von Terror und Entertainment dichter als in den sogenannten Amazonennächten. SS-Wachmannschaften des Konzentrationslagers Dachau und Berliner Varieté-Girls fügten sich hier zur Selbstverherrlichung Christian Webers, dem tyrannischen Beherrscher Münchens jener Zeit.