Alfred Gong (1920-1981) war Czernowitzer Altersgenosse und Schulkamerad von Paul Celan. Sein lyrisches Werk zeichnet sich durch eine Vielfalt existenzieller Problematik aus. Es behandelt Themen des Humanismus und der Barbarei, der Liebe und des Todes, des Umweltschutzes und der atomaren Bedrohung, der Sehnsucht nach einer besseren Welt und der Suche nach dem Sinn des Lebens. Mit beißender lronie, scharfem Sarkasmus und unnachahmlicher Groteske geladen, experimentell in Rhythmus und Form, brechen seine Gedichte gesellschaftliche, moralische und psychologische Tabus, kultivieren einen ,,niedrigen" Stil, der Dialekt und Jargon nicht scheut, aber nicht selten auch Begriffe aus wissenschaftlichen Bereichen aufgreift. Die vorliegende Ausgabe ist der erste Versuch, einen repräsentativen Querschnitt des poetischen Werkes dieses ungewöhnlichen, in der Ukraine fast unbekannten Dichters zu geben.